Mieter*innengewerkschaft: Beispiel des konstruktiven Sozialismus

Donnerstag
21
November

Ab 19:00 Uhr Küfa
Ab 20:00 Uhr – Vortrag & Diskussion mit Holger Marcks im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Utopien. Transformation. Revolution.“ von In/Progress & Nexus

Die Entwicklung auf dem Mietmarkt wird zunehmend als die neue soziale
Frage begriffen. Immer mehr MieterInnen stehen im Konflikt mit ihren
Hausverwaltungen, während sich vermehrt Initiativen und Organisationen
bilden, die MieterInnen und/oder Mieterprotestes organisieren. Damit
verbunden ist auch eine Debatte um durchschlagende, innovative
Organisationsformen. Ein Vorschlag lautet: Mietergewerkschaft.

Im Kern ist das die Idee, das Gewerkschaftsprinzip aus der Arbeitswelt
auf des Feld des Wohnens anzuwenden. Wie im Interessenkonflikt zwischen
ArbeiterInnen und UnternehmerInnen sollen dabei MieterInnen
Interessenorganisationen bilden, welche die Mietbedingungen mit den
VermieterInnen verhandeln, notfalls flankiert von Kampfmaßnahmen wie dem
Mietstreik. Entsprechend sollen die Mietpreise nicht mehr über den Markt
bestimmt, sondern im Rahmen einer Tarifautonomie festgelegt werden.
Verbunden damit ist auch die Schaffung eines kollektiven Mietrechts, das
ein Recht auf Mietstreik und Mitbestimmungsrechte der MieterInnen
beinhaltet.

In Schweden ist dieses Modell schon länger Realität, erkämpft von einer
Mietergewerkschaft, die noch heute über eine halbe Million Haushalte
vertritt. In anderen Ländern haben sich in den vergangenen Jahren neue
Mietergewerkschaften gebildet. In Deutschland hat sich zumindest eine
kleine Debatte darüber entwickelt.
Der Sozialwissenschaftler Holger Marcks stellt in der Veranstaltung das
Konzept vor und erläutert, warum es ein wichtiger Baustein für eine
erneuerte sozialistische Bewegung wäre, die konstruktiv an den sozialen
Verhältnissen ansetzt.

21. November 2019