Solidarisch gegen die Kriminalisierung von Antifaschismus!

Samstag
17
Februar

Heute vor zwei Jahren gab es am frühen Morgen im Nexus Braunschweig eine Hausdurchsuchung. Ein Jahrestag, auf den wir gerne verzichtet hätten, der aber selbstverständlich nicht spurlos an uns vorbeigegangen ist, weshalb wir ein paar kurze Gedanken teilen möchten.

Denn auch zwei Jahre später sind wir immer noch wütend:

  • Wütend, dass hunderte Cops unser Haus und die Wohnungen zahlreicher Menschen aufbrechen, durchwühlen und unzählige Sachen beschlagnahmen.
  • Wütend über die uferlosen Ermittlungen sowie die weiteren gewaltvollen Durchsuchungen, die nachher folgten und bereits vorher stattfanden.
  • Wütend über Richter*innen, die derartige Beschlüsse bereitwillig unterschreiben.
  • Wütend über diese offensichtlichen Versuche von Polizei und Staatsanwalt, antifaschistische Personen und Räume zu kriminalisieren.

Kurzum: Wütend auf diese längst über die Stadtgrenzen hinaus bekannten „Braunschweiger Zustände„!

Gleichzeitig haben wir unmittelbar nach den Durchsuchungen und bis heute unglaublich vieles erlebt, was Mut und Hoffnung macht.

  • Wir erlebten jede Menge Zuspruch aus der Nachbarschaft und eine große Empörung über die Kriminalisierungsversuche.
  • Wir erlebten unzählige solidarische Worte und Gesten von Freund*innen, Mitstreiter*innen und Genoss*innen aus nah und fern.
  • Wir erlebten kämpferische Kundgebungen und Demos als Antwort auf die Repressionen.
  • Und wir erleben den Versuch, praktische wie politische Unterstützung zu organisieren – danke an dieser Stelle vor allem an die Solidaritätskampagne „Antifa bleibt!“ und alle Menschen drumherum!

Wir wissen zugleich, dass wir als öffentliches Projekt in der vergleichsweise privilegierten Situation sind, dass wir uns Gehör verschaffen können und wahrgenommen werden.

Deshalb möchten wir die Solidaritätsbekundungen, die oftmals uns stellvertretend erreichen, weitergeben. Weitergeben an diejenigen, die die Repressionen der letzten Monate und Jahre getroffen haben und die dadurch vielleicht ebenso wütend, aber auch verletzt und traumatisiert zurückgelassen wurden.

Ihr seid nicht allein, wir sind nicht allein – und gemeinsam lassen wir uns nicht unterkriegen!

Auch wir versuchen unser Bestes, uns nicht unterkriegen zu lassen. Innerhalb des letzten Jahres fanden im Nexus viele tolle Veranstaltungen statt – ob die regelmäßigen Kneipenabende mit Küche für alle, Vorträge und Lesungen, Nachbarschaftstreffen, Workshops oder Konzerte und Partys.
Danke an alle Menschen, die das Haus mit Leben füllen, sich einbringen und engagieren. Gerne (noch) mehr davon!

Euer (immer noch wütendes) Nexus

Die vor allem 2022 gesammelten Presseberichte, Solibekundungen und Statements findest du hier.

17. Februar 2024