Was uns momentan und besonders im Mai beschäftigt:
Wir leben in einer Welt der Reichen. Einer Welt, in der Wenigen alles gehört und den Vielen nichts. Das ist nicht so deutlich zu sehen, denn Reiche bleiben gern unter sich. Reiche treffen sich auf exklusiven Partys, heiraten in ihrer Community und leben abgegrenzt in Villenvierteln. Reiche sind geübt darin, ihr Vermögen diskret zu verbergen. Fast unsichtbar, ist Reichtum als gesellschaftliches Problem völlig unterbelichtet.
Gesehen wird meistens nur seine Kehrseite: Armut.
Wir aber wollen hingucken, hinter die prunkvollen Fassaden der Villen.
Der Porsche, die Yacht und das Wertpapier-Depot sind nur der sichtbarste Ausdruck eines riesigen Problems: Gesellschaftliche Ungleichheit. Denn den Reichen gehören nicht nur ihre eigenen Häuser, Autos und Boote. Reichen gehört die ganze Stadt: Ihnen gehören die Wohnungen, in denen wir leben. Ihnen gehören die Fabriken und Büros, in denen wir arbeiten. Sie behalten den Reichtum, den wir erwirtschaften und sie verfügen mit unserer Arbeits-kraft über einen Großteil unserer Zeit. Von den Ressourcen unseres Planeten verbrauchen sie viel mehr, als ihnen zusteht – und weit mehr als verbraucht werden dürfte, damit kommende Generationen noch eine annehmbare Lebensgrundlage haben.
Aber warum ist das so? Die Ursache ist ein kapitalistisches Wirtschafts-system, das massive Ungleichheit hervorbringt und fleißig von unten nach oben umverteilt. Reiche werden immer reicher, indem Löhne gedrückt werden und die Politik Vermögen nicht effektiv besteuert. Der gesellschaftlich erwirtschaftete Reichtum wird kaum zur Finanzierung des Gemeinwohls herangezogen. Das ist absurd. Dem Trend muss etwas entgegengesetzt werden, denn:
Wir können uns die Reichen und ihren exzessiven Lebensstil nicht mehr leisten!
Die Corona-Pandemie hat bestehende Ungleichheiten verstärkt und deutlich gemacht, welche Interessen zählen und wessen Bedürfnisse ernst genommen werden. Die Bedürfnisse derer, die uns auf Intensivstationen das Leben retten, sind es nicht. Und auch nicht die Interessen derjenigen, die unsere Kranken und Großeltern betreuen, unsere Kinder unterrichten, uns mit Lebensmitteln und Kultur versorgen, sprich: die Gesellschaft lebenswert machen. Stattdessen hören Bundesregierung und Ministerpräsident*innen fast ausschließlich auf die Stimmen aus der Wirtschaft. Die Toten, die das kostet, nehmen sie mit ihrer desaströsen Krisen-politik in Kauf.
Die Reichen müssen für die Krise zahlen – Wer hat, der gibt!
Am 1. Mai wollen wir für eine Welt auf die Straße gehen, in der die Bedürfnisse der Menschen mehr zählen als ständiges Wirtschafts-wachstum. Für eine klima-gerechte Welt, die wertschätzend und nachhaltig mit ihren Ressourcen umgeht und sie gerecht verteilt. Der Welt der Reichen, in der nur Wenige profitieren, stellen wir unsere Welt der Vielen entgegen: der Angestellten und Arbeiter*innen, der Prekären, der Migrant*innen, der Illegalisierten und Marginalisierten, der Queeren und Künstler*innen.
Holen wir uns, was uns zusteht – her mit dem schönen Leben für alle Menschen! Heraus zum 1. Mai!
Das Braunschweiger Jugendbündnis zum 1. Mai hat 10-jähriges Jubiläum und wir sind selbstverständlicher Teil davon. Geplant haben wir eine Demo und Aktionen auf dem Ringgleis – alles mit strengem Hygienekonzept, damit wir uns alle aufeinander verlassen können. Kommt gerne dazu und lasst uns gemeinsam für eine solidarische Gesellschaft laut und sichtbar sein!
8. Mai – (K)ein Ende der Nazi Barbarei
Der 8. Mai 1945, der Tag an dem Nazi-Deutschland kapitulierte, jährt sich zum 76. Mal. Für viele Menschen in Deutschland war dieser Tag gefühlt ein Tag der Niederlage, die Städte lagen in Trümmern und die Allierten übernahmen die Kontrolle über die Verwaltung und strebten einen Neubeginn an. Für alle Menschen, die nicht vom Nationalsozialismus profitiert haben, für die Menschen in den von der Wehrmacht überfallenen Ländern, für die Überlebenden aus den Arbeits- und Vernichtungslagern, für Zwangsarbeiter*innen, für die Gegner*innen des NS-Regimes und für viele andere Menschen, die von den Nazis unterdrückt und verfolgt wurden, war, ist und bleibt dieser Tag ein Tag der Befreiung.
Erinnern heißt gedenken
Wir sind Teil des Braunschweiger Bündnis gegen Rechts. Wir laden am 8. Mai ein zur Kundgebung auf dem Gelände der Gedenkstätte KZ-Außenlager Schillstraße ein. Wir gedenken. Und wir feiern: 76 Jahre Befreiung von der Unterdrückung durch Nazis.
Erinnern heißt handeln: glänzen gegen das Vergessen!
Gemeinsam mit Die Vielen Braunschweig möchten wir zum aktiven Erinnern anregen. Wir laden ein: Beschäftige dich mit den in Braunschweig verlegten Stolpersteinen. Lass uns gemeinsam alle Stolpersteine in unserer Stadt richtig putzen und Blumen dazu legen. Das ist eine gute und sichere Möglichkeit, etwas über die Schicksale hinter den Steinen zu lernen. Druck die Informationen zu den Menschen aus oder schreibt sie auf. Hinterlasse die Informationen vor Ort für andere. Teil die Geschichten mit Freund*innen und auf Social Media. Du kannst auch eine Ton-aufnahme oder ein Video dazu machen. Niemand wird vergessen!